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Frauenkulturtage: Bücher (nicht nur) für Frauen

Seit über dreißig Jahren gibt es in Herten die “Frauenkulturtage”. Auch in diesem Jahr dreht sich vom 03. bis zum 31. März wieder alles um Themen “von Frauen für Frauen”. Zum heutigen Start der Frauenkulturtage haben wir im 2. OG eine neue Ausstellung mit Büchern (nicht nur) für Frauen aufgebaut. Mit dabei sind z.B. Reiseberichte von Frauen, Frauen-Finanzratgeber und natürlich auch Sachbücher zur aktuellen #metoo-Debatte.

Die Ausstellung geht bis Ende März, alle Bücher der Ausstellung sind sofort entleihbar.

Das gesamte Programm der Frauenkulturtage 2020 gibt es hier zum herunterladen.

Buchtipp des Monats: „Die Gabe“ von Naomi Alderman

Wie würde eine Welt aussehen, in der die Frauen die Macht in der Gesellschaft hätten und das im wahrsten Sinne des Wortes stärkere Geschlecht wären? Wäre diese Welt dann besser oder eher schlechter? In dieser Geschichte entdecken Teenager-Mädchen auf der ganzen Welt, dass sie plötzliche Stromstöße aussenden können, mit denen sie andere verletzen oder sogar töten können. Durch diese „Gabe“ kippt die gewohnte Gesellschaftsordnung langsam, aber sicher. Männer sind nun immer häufiger Opfer, die geschützt werden müssen – und sie versuchen natürlich, sich gegen die Übermacht der Frauen zu wehren. Die Welt stürzt ins Chaos …

Ein sehr spannendes, aber auch brutales Gedankenexperiment, das den gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnissen durchaus den Spiegel vorhält.

Wenn Sie wissen möchten, ob das Buch in der Bibliothek verfügbar ist, klicken Sie bitte hier.

“Die Gabe” von Naomi Alderman ist erschienen im Heyne Verlag, ISBN 978-3-453-31911-0 (Link zur Verlagsseite)

Buchtipp des Monats: „Sieh mich an“ von Mareike Krügel

Katharina ist Anfang 40, berufstätige Mutter zweier halbwüchsiger Kinder und Ehefrau von Costas, mit dem sie zur Zeit eine stressbeladene Wochenendbeziehung führt. Sie beschreibt einen einzigen – eigentlich ganz normalen – chaotischen Tag in ihrem Leben. Und doch ist an diesem Tag alles anders: sie hat ein „Etwas“ in ihrer Brust entdeckt, und ihr eigener möglicher Tod wirft sie völlig aus der Bahn. Sie hinterfragt ihre Ehe, ihr Dasein als Mutter und ihre berufliche  Karriere als Musikerzieherin im Kindergarten, sie lässt alle Höhen und Tiefen ihres Lebens gedanklich Revue passieren, während sie sich dem Wahnsinn ihres Alltags stellt. Am Ende des Tages kann sie Costas zumindest von dem „Etwas“ in ihrer Brust erzählen, wenn auch auf eine ungewöhnliche Art und Weise.

Es ist berührend zu lesen, wie Katharina durch ihre Entdeckung in einen Strudel aus wechselnden Emotionen hineingezogen wird, aus dem sie nur schwer wieder herausfindet, und natürlich fragt man sich unwillkürlich, wie man wohl selbst reagieren würde. Die dichte Atmosphäre des Romans tut ihr übriges, so dass man sich gut mit Katharina identifizieren kann.

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“Sieh mich an” von Mareike Krügel ist erschienen im Piper Verlag, ISBN 978-3-492-05855-1(Link zur Verlagsseite)

Buchtipp des Monats: „Die Grammatik der Rennpferde“ von Angelika Jodl

Salli Sturm ist 52 Jahre alt, Single und bringt ausländischen Erwachsenen mit Begeisterung die deutsche Sprache bei. Sergey Dyck war in Russland ein erfolgreicher Jockey, arbeitet in Deutschland aber aufgrund seiner dürftigen Deutschkenntnisse nur als Stallbursche. Zwischen den beiden einsamen Menschen gibt es keinerlei Berührungspunkte. Als Sergey aber seine Situation mit dem Kauf eines Rennpferdes verbessern möchte, braucht er Sallis Hilfe: als Sprachlehrerin wie als Strohfrau für den Pferdekauf. Und so prallen die beiden unterschiedliche Lebenswelten aufeinander und nähern sich allmählich einander an …

Mir hat gut gefallen, wie sich die sympathische Hauptfigur Salli im Laufe der Erzählung verändert. Sie lässt sich mutig auf Veränderungen in ihrem Leben ein und wird fast unmerklich selbstbewusster, ohne jedoch ihre Verletzlichkeit zu verlieren. Und auch der eher wortkarge Sergey bleibt nicht der, der er am Anfang der Geschichte war.

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“Die Grammatik der Rennpferde” von Angelika Jodl ist erschienen bei dtv, ISBN 978-3-423-26105-0 (Link zur Verlagsseite)

Stand Up! Lesung mit Julia Korbik

Am Dienstag, 10. März 2015, liest Julia Korbik aus ihrem Buch „Stand Up! Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene“ in der Stadtbibliothek im Glashaus.

9783954030446_200Noch ein Buch zum Thema Feminismus? Nein, STAND UP! ist das erste Buch für die junge Generation, das informieren und aufklären will, über die Geschichte und die Gegenwart des Feminismus, ohne Bauchnabel-Perspektive und Selbstbespiegelung, das erste Buch für junge Frauen um die 20, die gerade von der Schule kommen und denen (scheinbar) die Welt offen steht. Es ist ein Reiseführer durch den Feminismus-Dschungel, ein Aufklärungsbuch voller Fakten und Daten, Interviews und Popkultur-Tipps mit Infografiken und Illustrationen, ein Buch, das den jungen Frauen zeigen soll, wo wir heute stehen und was es noch zu tun gibt. STAND UP! ist ein cooles, radikales Manifest für den Feminismus, hier können Anfänger einsteigen und Fortgeschrittene noch Neues finden und Altbewährtes wiederentdecken.

Julia Korbik wurde 1988 im Ruhrgebiet geboren. Das Kompliment von einem Sportlehrer, sie mache Liegestützen so gut wie ein Junge, fand sie schon in ihrer Schulzeit daneben. Später ärgerte sie sich über Leselisten, die nur männliche Autoren enthielten.

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Julia Korbik, Foto © Lars Mensel

 

In Frankreich und Deutschland studierte Julia Korbik European Studies, Kommunikationswissenschaften und Journalismus. Sie arbeitete für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und ist heute Redakteurin bei The European, wo sie eine regelmäßige feministische Kolumne schreibt. Sie ist außerdem im Berliner Lokalteam von „Cafebabel.com“ aktiv und schreibt in ihre Blog „Frau Korbik“ über Feminismus und Phänomene des Alltags.

Ihr Buch „Stand Up! Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene“ ist im Mai 2014 im Verlag Rogner & Bernhard erschienen und kann auch in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.

Wann:
Dienstag, 10. März 2015 um 19.30 Uhr

Eintritt und Vorverkauf:
6,- €  im Vorverkauf,
8,- € an der Abendkasse,
Ermäßigt:   4,- €  (Herten-Pass, SchülerInnen, StudentInnen)
VVK im Glashaus und in der Buchhandlung Droste, Herten.

Die Lesung findet im Rahmen der Frauenkulturtage statt und ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Stadtbibliothek im Glashaus und der kfd (Katholische Frauenarbeitsgemeinschaft Deutschlands) St. Antonius Herten.