Sesame und Micah sind beste Freunde. Mit der Zeit wurde daraus mehr. Beide fühlen eine innere Verbundenheit zueinander. Das es Liebe ist, haben Micah und Sesame erst noch herausfinden müssen.
Foto: Stadtbibliothek
Für Sesame ist es besonders schwierig. Vertrauen, um Hilfe bitten und auch anzunehmen hat Sesame nie gelernt. Aufgezogen von ihrer Großmutter, die niemanden an sich herangelassen hat, lernte sie alleine zurecht zu kommen. Dann plötzlich starb ihre Großmutter und Sesame war tatsächlich allein, mit 16 Jahren. Sie erfindet ein Lügenkonstrukt, damit sich ihre Freunde und auch der Staat, Lehrer, Nachbarn nicht zu sehr mit ihr beschäftigen. Alleine zurechtkommen, keine Schwäche zeigen! Trost findet sie bei Gedichten und, wie sie herausfindet, ergeht das auch anderen Menschen so. Also hat sie Lyrikkästen im Stadtgebiet angebracht, die sie regelmäßig mit Gedichtrollen bestückt.
Dabei trifft sie Micah. Und, obwohl ihr Kopf sie warnt, sagen ihr Bauch und ihre Gefühle etwas ganz anderes. Sesame + Lyrikkasten -> Micah
Ein Junge aus einem normalen Elternhaus. Oder zumindest am Anfang. Nachdem Sesame und Micah sich nähergekommen sind, sind die Eltern von Micah einer Sekte verfallen. Nach und nach verändert sich ihr Leben. Micah jedoch nicht, aber entfliehen kann er dem auch nicht. Zumal er seine Eltern nicht im Stich lassen möchte. Sesame und Micah ahnen, dass die Anführer des Lebenden Lichts etwas im Schilde führen. Gemeinsam haben sie eine Art Geheimsprache entwickelt. Doch dann geht alles viel zu schnell. Micah und seine Eltern verschwinden. Ihre Handys liegen aufgereiht in der Küche, Micah ist von der Schule offiziell beurlaubt und niemanden interessiert es. Da alles seine Richtigkeit hat, startet auch die Polizei keine weiteren Suchaktionen. Einzig Sesame ist in Sorge! Sie sucht, telefoniert, bittet ihre Freunde um Hilfe, verteilt Flugblätter in ihren Lyrikkästen … Sesame mobilisiert, was und wen sie finden kann. Sesame spürt, dass Micah in Gefahr ist. Und die Zeit läuft ihr davon! Ob Sesame Micah retten kann?
Fazit
Eingebettet in der Geschichte um zwei Teenager, beschreibt die Autorin eindrucksvoll, wie Sektenführer vorgehen. Dabei schreibt Alison McGhee abwechselnd aus der Perspektive von Sesame und von Micah. Die emotionale bzw. gefühlsbetonte Atmosphäre in der Ich-Perspektive führt den Lesenden als Beobachter in die Handlung mit ein. Automatisch entwickelt man eigene Gedanken und Ideen, wie man selber in so einer Situation vorgehen würde und kann dadurch die Hilflosigkeit der Figuren mitempfinden.
Der Roman „Nachrichten von Micah“ aus dem dtv-Verlag ist im Jugendbereich der Stadtbibliothek zu finden und wartet dort auf Fans von Thrillern mit Psychofaktor!
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