Buchtipp: Amrum von Hark Bohm/Philip Winkler

Silke Odrost präsentiert im Glashaus 2 Bücher

Foto: Stadtbibliothek

Anfang August hat unsere Kollegin in der RaumZeit (ehemals Bistro) Bücher für den Urlaub zuhause vorgestellt. Hier sind ihre Notizen zu einem der Bücher, zum Nachlesen oder für alle, die die Veranstaltung verpasst haben.

 

 

Hark Bohm, Jahrgang 1939, bekannt als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor, wuchs mit seinen drei Geschwistern auf Amrum auf. Sein Vater war Obersturmführer bei der SS und später Richter.

Der Roman spiegelt die Kindheit des 10jährigen Nanning und seines Freundes Herrmann wieder, die auf dieser idyllischen Insel in den letzten Tagen des 2.Weltkrieges versuchen, Nahrung für ihre Familien zu besorgen. Dazu gehört die harte Arbeit auf dem Bauernhof, sie fangen und schlachten Kaninchen (eine der brutalsten aber wahrscheinlich auch realistischsten Szenen in diesem Buch), sie treten Schollen und sammeln Vogeleier. Die Insel mit ihrem Sand, Dünen und der See wird im Gegensatz dazu in sehr detailgetreuen und wunderschönen Beschreibungen wiedergegeben. Die Mutter Nannings steht bis zuletzt zu ihrer nationalsozialistischen Gesinnung, die Tante, die auch in der Familie lebt, versucht ihre Gegenposition durchzusetzen. Nanning beobachtet das politische Geschehen auf Amrum aus seiner kindlichen Perspektive und ist verwundert, dass sein einstudierter Hitlergruß nach dem Freitod desselben von den Bewohnern der Insel nicht mehr erwidert wird.

Fazit

Dieser Coming-of-Age-Roman verbindet Inselflair mit Zeitkolorit, die großen Themen Freundschaft und Herkunft sind hier auch behandelt.

Hark Bohm/Philip Winkler: Amrum,
erschienen bei Ullstein, 2024 (ISBN: 978-3-550-20269-8),
gibt es im Bestand der Stadtbibliothek Herten als Roman oder als Hörbuch.

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