Schlagwort-Archive: Gesellschaft

Das radikale Netz – Vortrag und Literaturausstellung

Vortrag in der VHS

Am 28. November lädt die VHS um 18.00 Uhr zum Vortrag mit anschließender Diskussion über das Thema „Das radikale Netz – Fluch oder Segen der Demokratie“ mit der Autorin Ingrid Brodnig ein. An dem Abend wird es z.B. um die Frage gehen, wie das Internet für die Demokratie genutzt werden kann. Wo hört Meinungsfreiheit auf und beginnt Hassrede? Und wie kann Zivilcourage im Netz aussehen? Den Vortrag im Kaminraum der VHS kann jeder kostenlos besuchen, man muss sich lediglich vorher bei der VHS für die Teilnahme anmelden.

Literaturausstellung in der Bibliothek

In der Bibliothek gibt es – neben den Büchern der Autorin Ingrid Brodnig – noch jede Menge weiteren Lesestoff zu diesem höchstaktuellen Themenkomplex. Im 2 OG des Glashauses haben wir die Titel in einer kleinen Ausstellung zusammengestellt. Eine Literaturliste zum Thema liegt dort zum Mitnehmen aus oder kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Buchtipp des Monats: „Das Ende meiner Welt“ von Charity Norman

Die britische Studentin Cassy macht mit ihrem Freund Urlaub in Neuseeland. Eher unabsichtlich landet sie nach einem Streit mit ihm bei einer Gruppe sehr sympathischer Menschen, die in einem idyllischen Tal am Lake Tarawera ein glückliches, ruhiges und ursprüngliches Leben fernab der hektischen Zivilisation leben. Sie entschließt sich, gegen den Widerstand ihrer Familie dort zu bleiben – und gerät damit in die Fänge einer Sekte, die ihre Absichten erst nach und nach offenbart.

Die Autorin beschreibt absolut nachvollziehbar, wie eine normale junge Frau sich in einer vermeintlich glücklichen und unter paradiesisch anmutenden Umständen lebenden Gemeinschaft so geborgen und wahrgenommen fühlt, dass sie ihre eigene Persönlichkeit ohne offensichtlichen Zwang nach und nach aufgibt zugunsten der Gemeinschaft. Parallel wird die Situation von Cassies Eltern und Schwester geschildert, die darum kämpfen, Cassy aus der Sekte zu lösen. Ein spannender und Augen öffnender Roman!

Wenn Sie wissen möchten, ob das Buch in der Bibliothek verfügbar ist, klicken Sie bitte hier.

“Das Ende meiner Welt” von Charity Norman ist erschienen im Bastei Lübbe Verlag, ISBN 978-3-404-17633-5 (Link zur Verlagsseite)

 

Buchtipp des Monats: „Die Gabe“ von Naomi Alderman

Wie würde eine Welt aussehen, in der die Frauen die Macht in der Gesellschaft hätten und das im wahrsten Sinne des Wortes stärkere Geschlecht wären? Wäre diese Welt dann besser oder eher schlechter? In dieser Geschichte entdecken Teenager-Mädchen auf der ganzen Welt, dass sie plötzliche Stromstöße aussenden können, mit denen sie andere verletzen oder sogar töten können. Durch diese „Gabe“ kippt die gewohnte Gesellschaftsordnung langsam, aber sicher. Männer sind nun immer häufiger Opfer, die geschützt werden müssen – und sie versuchen natürlich, sich gegen die Übermacht der Frauen zu wehren. Die Welt stürzt ins Chaos …

Ein sehr spannendes, aber auch brutales Gedankenexperiment, das den gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnissen durchaus den Spiegel vorhält.

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“Die Gabe” von Naomi Alderman ist erschienen im Heyne Verlag, ISBN 978-3-453-31911-0 (Link zur Verlagsseite)

Buchtipp des Monats: „Ausgerechnet Deutschland“ von Wladimir Kaminer

Der bekannte Autor schreibt in diesem Buch über Erfahrungen mit Flüchtlingen, die er selbst in seinem brandenburgischen Dorf gemacht hat oder von denen er auf seinen Lesereisen gehört hat. Ich finde das Buch perfekt: der ernste Hintergrund ist leicht und fluffig umgesetzt, es liest sich sehr amüsant, und es ist ehrlich, realistisch und voller Sympathie für die Menschen, sowohl für die Geflüchteten als auch für die, die sie aufnehmen. Kaminer wird im Klappentext mit folgenden Worten zitiert: „Der Umgang mit diesem ernsten Thema ist in Deutschland oft verkrampft, von völliger Ablehnung bis zu übertriebenem Pathos. Ich möchte einen humorvollen Blick auf diese Problematik werfen.“ Da ist ihm definitiv gelungen!

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“Ausgerechnet Deutschland” von Wladimir Kaminer ist erschienen im Goldmann Verlag, ISBN 978-3-442-48701-1 (Link zur Verlagsseite)

Buchtipp des Monats: „Willkommen bei den Friedlaenders!“ von Adrienne Friedlaender

Der Untertitel des Buches beschreibt das Thema gar nicht schlecht: “ Meine Familie, ein Flüchtling und kein Plan“. Aber der Reihe nach: Adrienne Friedlaender und ihre vier Söhne beschließen ziemlich spontan, selbst in der Flüchtlingshilfe aktiv zu werden und einen Flüchtling bei sich zu Hause aufzunehmen. So kommt für einige Monate der 22jährige Moaaz aus Syrien zu der Familie – und integriert sich schnell und gut ins Familienleben, trotz mancher Irritationen und Missverständnisse. Die Autorin, von Beruf Journalistin, beschreibt in diesem Erfahrungsbericht sehr ehrlich die Herausforderungen, die so eine Aktion mit sich bringt, aber auch die schönen und lustigen Momente des interkulturellen Zusammenlebens. Sie macht Mut, auf das Fremde  bzw. den Fremden zuzugehen und mehr auf das Verbindende als auf das Trennende zu schauen. Ein positives Beispiel, das Nachahmer finden sollte!

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“Willkommen bei den Friedlaenders!” von Adrienne Friedlaender ist erschienen im Blanvalet Verlag, ISBN 978-3-7645-0625-4 (Link zur Verlagsseite)

Buchtipp: „Engelspfade“ von Alice Peterson

Der Titel des Buches klingt ja schon ein bisschen kitschig und lässt in Verbindung mit dem Cover eher einen esoterisch angehauchten Liebesroman vermuten. Statt dessen blättert sich die Geschichte von Cassandra auf, die mit Anfang 20 nach einem Autounfall querschnittsgelähmt und deshalb für den Rest ihres Lebens auf den Rollstuhl angewiesen ist. Nach dem Unfall zieht sie sich zunächst von allem zurück und hadert sehr mit ihrem Schicksal. Erst als sie den Golden Retriever Ticket kennen lernt, der zum Helferhund ausgebildet wurde und ihr von nun an zur Seite steht, bekommt sie wieder genügend Lebensmut und Selbstvertrauen, um einen – betreuten – Skiurlaub zu buchen. Dort lernt sie Charlie kennen, charmant, gut aussehend und ihr persönlicher Betreuer …

Cass‘ Leben im Rollstuhl wird ziemlich klar und schonungslos beschrieben. Probleme und Schwierigkeiten des Alltags, die man sich als gehfähiger Mensch zum Teil gar nicht  so vorstellen kann, kommen sehr deutlich zur Sprache. Aber auch die persönliche Entwicklung von Cass, von abgrundtiefer Verzweiflung bis hin zu neuem Lebensmut und einem eigenständigen Leben, lesen sich sehr lebensnah. Und als kleines Schmankerl ist da auch noch eine schöne Liebesgeschichte. Mein Fazit also: ein rundum gelungenes Buch.

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“Engelspfade” von Alice Peterson ist erschienen im Lübbe Verlag, ISBN 978-3-7857-6002-4.

Literaturnobelpreis: And the winner is … Patrick Modiano!

Nach der gestrigen Verleihung des Literaturnobelpreises an den französischen Schriftsteller Patrick Modiano setzt – wie in jedem Jahr – auch sofort die Nachfrage nach den Büchern des Preisträgers ein. In der Stadtbibliothek Herten ist der Autor bis jetzt mit 2 Werken vertreten, die es aber in verschiedenen Formen gibt: “ Im Café der verlorenen Jugend“ ist sowohl als Buch als auch als Hörbuch im Bestand, den Titel „Der Horizont“ gibt es Buch und als eBook. Weitere Titel des Autors werden natürlich schnellstens bestellt und eingearbeitet.

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